Elspet

Darstellungszeitraum
1340-60

Region
Wien

Darstellung
Frau/Witwe eines Färbers

Hintergrund

Das Färben von Textilien mit Pflanzenfarben galt seit jeher als primär eher männerdominiertes Gewerbe, Frauen wurden wohl nur bedingt in die Werkstatt vorgelassen bzw. führten kleinere Hilfsarbeiten aus, konnten allerdings in Ausnahmefällen wie beispielsweise den Pestjahren auch kurzzeitig die Werkstatt übernehmen. Im Jahr 1208 verlieh der Babenbergerherzog Leopold VI., der Glorreiche Tuchfärbern aus Flandern eine Urkunde, welche den Flandrenses, im Gegenzug für ihre Ansiedlung in Wien, wichtige Privilegien zusicherte. Die Färber des 13./14. Jh. waren teils im Bereich der heutigen Dorotheergasse, später wohl teils auch im Bereich der Färbergasse angesiedelt. Üblicherweise lassen sich mehrere Färbebereiche unterteilen: die Blaufärberei, die Schwarzfärberei und die Schönfärberei in Abhängigkeit von den verwendeten Färbemitteln und -methoden. Es gibt in den Wiener Stadtbüchern einen interessanten urkundlichen Eintrag vom 5.12. 1347 “zenest der Perngerinne Haus, der verberinne…”, d.h. es wird von einer Färberin in Wien gesprochen. Wie weit es sich hier um eine Ehefrau/Witwe, die schlichtwegs durch den Beruf ihres ehemaligen Mannes als “die Färberin” tituliert wurde, oder eine eigenständige in diesem Beruf tätige Handwerkerin handelt, ist nicht weiter erruierbar, allerdings findet sich 7 Jahre zuvor ein Eintrag über “Elspet, Berngers witibe”, dessen Namensähnlichkeit auf eine damals bereits existierende Witwenschaft hinweisen könnte.

Website
https://wh1350.at