PRIMÄRQUELLEN

Seifried Helbling

1230/1240 herum geborener, niederösterreichischer Ritter aus dem Raum Zwettl in einem vermutlichen Lehensverhältnis zu den Kuenringern. Er soll der Verfasser von 15 “Büchlein”, dem sogenannten “Kleinen Lucidarius” sein. In mundartlich gefärbten Gedichten didaktisch-satirischen Charakters in Gesprächsform, welche zwischen 1283 und 1300 abgefasst wurden, berichtet er über die allgemeinen Zustände und Sitten der damaligen Zeit. Der Name Seifried Helbling geht auf den Herausgeber Theodor Georg von Karajan zurück, der den im Gedicht XIII erwähnten Spielmann “Sifrit Helbling” mit dem Autor des ganzen Werk gleichsetzte.

Der Verfasser vertritt die Interessen der kleinen Ritter, kritisiert Fürsten und große Herren. Er preist die gute alte Zeit der Babenberger und beklagt den Verfall der Sitten, die Unterdrückung durch die Herrschenden, das Raubritterunwesen, die Roheit der gemeinen Leute, den Verfall der Lebensart und der Poesie. Besonders scharfe Kritik übt er an Verstößen gegen soziale bzw. gesellschaftliche Normen, die die Verachtung der heimischen Sitten durch die Österreicher, die Vernachlässigung der weiblichen Pflichten oder die Verderbtheit des Klerus. In seinen Anklagen werden auch konkret Namen genannt.

Der kleine Lucidarius ist nicht nur ein außerordentlich bedeutsames literarisches Werk, sondern auch eine wertvolle Quelle der ersten Habsburgerzeit in Österreich.

 

Heinrich der Teichner:

Heinrich der Teichner, * um 1310, † um 1375, spätmittelalterlicher Dichter. Stammte wahrscheinlich aus Kärnten (oder der Steiermark) und lebte in Wien; Verfasserzahlreicher Sprüche, Gedichte, Reden (unter anderem ”Gespräch mit der Weisheit”) und Sittenlehren sowie zweier Legenden (Dorothea, Creszentia) und der “Rosshaut”. Als Moralist trat er für ein maßvolles, gottgefälliges Leben ein. Sein umfangreiches Werk, zwischen 1350 und 1375 herum verfasst, hatte starken Einfluss auf die bürgerliche Spruchdichtung. Besonders interessant sind seine Werke auch in Hinblick auf seine Kritik an der modischen Prunksucht und Hoffart der Österreicher als Folge der Pest.

 

Peter Suchenwirth:

Suchenwirt, Peter, geboren 1320,hielt sich österreichischer Reimsprecher, ab 1372 am Wiener Hof auf. Er begleitete Herzog Albrecht III. 1377 auf seiner Preußenfahrt, lebte später in Wien und starb nach 1395.

In seinen zahlreichen Dichtungen (herausgegeben von Alois Primisser,Wien 1827, online) griff er geistliche, historisch-politische (Verfall des Rittertums) und moralisch-didaktische Themen (Habgier, Spielsucht) auf. Als wichtiger Vertreter der Herolds- und Wappendichtung verfasste er Ehrenreden über adlige Gönner und ritterliche Zeitgenossen mit Deutung der Wappen. Besonders die poetische Erzählung “Von Herzog Albrechts Ritterschaft” (Ritterzug) ist von Bedeutung.

1875 wurde der Suchenwirtplatz in Wien-Favoriten nach ihm benannt.

 

Wiener Bürgertestamente

Entstanden zwischen 1395 und 1425 stellen die Testamente des Wiener Bürgerspitals eine wertvolle Wissensquelle für Hab und Gut der Wiener Bevölkerung dar.

 

Fontes Rerum Austriacarum

Eine Sammlung an österreichischen Geschichtsquellen herausgegeben von der Historischen Kommission der Österreichischen Akademieder Wissenschaften vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jh.. In ihnen finden sich Abkommen, Briefwechsel, Verträge, Akten, Totenbücher, Urkunden etc..

Komplette Digitalisate: hier

 

Wiener Stadrechtsbuch – “Eisenbuch”

Bei dem “Eisenbuch”, benannt nach den Messingbeschlägen, die die Einbanddeckel schützen sollen, handelt es sich um die Aufzeichnungen der Rechte und Freiheiten der Stadt Wien. In ihm werden weiters Zölle festgelegt und Preise reguliert, Streitigkeiten geregelt und kaiserliche Privilegien vermerkt. Regelungen zum Weinhandel sowie damit verbundene Einfuhrverbote finden sich sehr häufig darin.

Inhaltliche Erschließung durch Ferdinand Opll.

Digitalisat der Aufbereitung von Tomaschek “Rechte und Freiheiten der Stadt Wien” 1192-1396: hier ; 1396-1819: hier

 

Quellen zur Geschichte der Stadt Wien

Sammelband herausgegeben vom Alterthumsverein Wien. Sammlung diverser Urkunden, Regesten, Eigentumsverhältnisse, usw.. Einsehbar in der Bibliothek des Wiener Stadt- und Landesarchiv im Gasometer.

Bd. 3 Digital

Bd. 5 Digital (Dr. Albert Starzer, 1906)

 

Kalendarium Zwetlense

Eine im Zwettler Zisterziensterstift erstellte Chronik, welche immer wieder interessante Berichte zu den Wiener Geschehnissen und Zuständen, beispielsweise während der Pest, beinhaltet.

Bearbeitete Version der lateinischen Einträge als Digitalisierung  online einsehbar auf Monumenta Germaniae Historica

 

Annales Zwetlense

Bearbeitete Version der lateinischen Einträge als Digitalisierung  online einsehbar auf Monumenta Germaniae Historica

 

Continuatio Zwetlensis Quarta

Continuatio Novimontense

Chronik des steirischen Klosters Neuberg des 14. Jh. Das Kloster wurde 1327 von dem Habsburger Herzog Otto dem Fröhlichen aus Anlass der Geburt seines Sohnes Friedrich gegründet. Als Tochterkloster von Stift Heiligenkreuz existierte es bis ins 18. Jh. hinein, als es von Joseph II. aufgehoben wurde. Die Klosterkirche existiert bis heute als Pfarrkirche und birgt einige schöne Kunstschätze aus der Zeit der Gotik.

Bearbeitete Version der lateinischen Einträge als Digitalisierung  online einsehbar auf Monumenta Germaniae Historica

Kleine Klosterneuburger Chronik

Chronica Austrie

 

Quellen:

http://www.aeiou.at

http://geschichte.landesmuseum.net

 

Zurück