MESSERN

 

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Das Messer an sich war in weiten Teilen des Mittealters nicht an eine bestimmte Funktion gebunden sondern verband den Charakter von Besteck, Werkzeug und Waffe. Erst im späten Hochmittelalter beginnt sich eine Spezialisierung des Messers auf einzelne Funktionen abzuzeichnen (Essmesser, Schnitzmesser, Dolchmesser, etc.)
Die Endfertigung der von den Klingenschmieden gelieferten Klingen zum verkaufsfertigen Messer oblag im späten Mittelalter den Messerern, meist ein sehr einflussreiche Zunft die ihre Zulieferer, Klingenschmiede, Klingenfeger und Scheidenmacher, in der Regel streng dominierte.
Von einfach auf die Angel aufgeschlagenen, hölzernen Heften über die im 13. und 14. Jahrhundert sehr beliebte Plättchentechnik bis hin zu figürlich geschnitzten Griffen aus Elfenbein reichte das Repertoire der Messerer.
Ein Arbeiten mit einer Fülle an Materialien war von ihnen gefordert:
– Eisen als Klingenmaterial musste vernietet oder bearbeitet werden können
– Silber, Zinn, Buntmetall, Eisen, Blei, Knochen, Horn, Elfenbein, Bernstein, Halbedelsteine, Gagat, Koralle und natürlich Holz kamen bei der Gestaltung des Hefts zur Anwendung
Zeitgenössische Darstellung zeigen die Messerer meist bei der für sie typischen und auch zeitaufwändigsten Arbeit, dem endgültigen Ausformen des Messerhefts durch Überfeilen der auf die Angel oder Griffzunge aufgebrachten Materialien.