NADELBINDEN

 

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Das Nadelbinden ist eine Textiltechnik, welche man als Vorgänger des heutigen Strickens bezeichnen könnte. Sie wird mit einer ca. 8-12 cm langen Nadel, vergleichbar mit einer Sticknadel, meist aus Holz, Knochen oder Geweih geschnitzt, und in den meisten Fällen mit 2-fach verzwirntem Wollgarn ausgeführt (Z-verspinnt, S-verzwirnt). Allerdings gehen auch alle anderen Wollarten, besonders gut jedoch verfilzbare Wolle. Im Unterschied zum Stricken, wo lange Endlosfäden verarbeitet werden können, wird beim Nadelbinden mit kurzen Fäden gearbeitet, das heißt es muss immer wieder durch Verfilzen der Fadenenden ein neuer Faden angearbeitet werden. Die Textilbildung erfolgt hier durch verknoten, nicht durch loses Verschlingen, hält aber dadurch mehr aus, da sich gerissene Fäden nicht von selbst aufdröseln.

Nadelbinden ist auch als Nalbinding, Naalbinding, Coptic Knitting, Schlingentechnik, Nailbinding etc. bekannt.

Die Technik des Nadelbindes ist anhand von Funden bis zurück um 6500 v. Chr. in Israel belegt, in Dänemark um bis 4200 v. Chr.;

Das Nadelbinden verlor im Verlauf des Hochmittelalts zunehmends an Bedeutung als sich das heute allgemein bekannte Stricken im Verlauf des 14. Jh. zunehmend unter der Bevölkerung durchsetzte, trotzdem ist die Technik in verschiedenen Ländern bis heute immer wieder in Verwendung.