NETZEN / FILETKNÜPFEN

 

   

Geknüpfte Netze in Filettechnik lassen sich bereits in der jüngeren Steinzeit nachweisen (Pfahlbausiedlungen). Jahrtausendelang werden diese einfache Knotentechnik für die Fischerei, Transportnetze, Fallen und Taschen verwendet. Erst im Hochmittelalter wechselt das bis dahin noch in Sprangtechnik geknüpfte Haarnetz sein Aussehen und wird in Filtettechnik gemacht. Ab dieser Zeit lassen sich Haarnetze auch immer öfter auf Abbildungen erkennen.

Viele Funde von Originalen Stücken und Abbildungen aus der Zeit lassen uns die Wichtigkeit des Haarnetzes für die Tracht der Frau, selten auch des Mannes erkennen. Der Pflicht zur Kopfbedeckung kann die aufmüpfige Bürgerin oder Adelige nämlich mit dem Haarnetz entsprechen, dabei aber den Blick auf einen intimen Körperteil, das Haar freigeben.

Die Netze werden entweder rund oder viereckig angelegt und anschließend mit Bändern zusammengefasst und auf Kopfform gebracht. Die erhaltenen Stücke bestehen dabei aus feiner Seide, die oft zusätzlich auch noch mit Stickereien verziert ist.

Gearbeitet wird das Netz mit einem dünnen Schiffchen, der sogenannten Netznadel und einem Abstandhalter, um die Maschen gleichmäßig zu formen.